uschy & marco

Tagebuch vom 14. Mai bis 19. Mai



Pier 39 San Francisco

Golden Gate Bridge

Häuserreihen
soweit man sieht
Palace of Fine Art


Opernhaus

tolles Stadthaus
Die Fahrt der Kalfornischen Küste entlang war schön, kann allerdings dieser von Oregon das Wasser in keinster Weise reichen. Auch wehte ein kühler, heftiger Wind. In Pentaluma suchten wir uns einen Campground, da es ja nun nicht mehr weit bis San Francisco war und wir nicht mit dem Aufleger in die Stadt rein fahren wollten. Am Morgen des 14. Mai fuhren wir dann mit tausenden Anderen zum Ferry Terminal nach Lakespur. Es war unglaublich, vierspuriger Stau und dies jeden Tag. Wäre nichts für uns. Wir hatten Glück und kriegten gerade noch den Katamaran, welcher uns mit über 60 kmh rüber in die meist besungene Stadt der Welt brachte. Das Wetter war leicht dunstig, im Laufe des Tages löste sich aber der Dunst mehr oder weniger auf. Wir begaben uns als erstes zum Pier 39, wie es wohl jeder Tourist so macht. Allerdings kamen wir Land- eier nicht so zurecht und entschieden uns dann für eine Stadtrundfahrt, welche sehr interessant war. Wir bekamen zwar fast den Gefrierbrand, so kalt war es und ich musste mir noch eine Jacke kaufen. Zurück am Pier, entschieden wir uns für den Nachhauseweg. Irgendwie sind Städte nicht so unser Ding und ich (Uschy) war froh aus diesem Rummel raus zu kommen.
Am 15. Mai ging es dann weiter in den Yosemite National Park. Es war ein Wahnsinn wie lange wir fuhren, bis wir all die grosen Städte um San Francisco hinter uns liessen. Es schien kein Ende mehr zu nehmen. Plötzlich veränderte sich das Bild und wir bewegten uns wieder inmitten karger Steppe und die Häuser waren einzeln verstreut und man fragte sich, was diese Leute hier wohl arbeiten. Kurz darauf wussten wir es dann. Orangen-  und Mandel - Plantagen und auch riesige Erdbeefelder. Auch standen entlang der Strasse viele Früchtestände wo man all dass was hier geerntet wird kaufen konnte. Wir konnten uns nun nicht vorstellen, dass wir bald in die Berge kommen sollten. Nach kurzer Fahrt jedoch, befanden wir uns im Yosemite Nationalpark. Es ist wirklich verblüffend wie schnell sich hier die Landschaft verändert und schon fanden wir uns mitten in den Bergen.
kurz vor dem Park

El Capitan
Sicht auf Half Dome

Tioga Lake
Merced River

ohne Worte
Bridalveil Fall

Mono Lake
unterwegs nach Bodie




Bodie, CA
Wir hatten gerade noch Glück und erwischten den letzten Platz auf dem Hodgdon Meadow Campground. Was wir nicht wussten war, dass nur dieser Campground offen war. Da der Schnee dieses Jahr relativ früh schmolz, zog es schon viele Leute her und der Park war mit diesem Ansturm überfordert. Auch staunten wir nicht schlecht, als wir lasen, dass sämtlicher Food und alles was riecht, Deo, Zahnpasta, etc., in einen sogenannten Foodlooker gesperrt werden musste. Wir trafen ja mal einen Deutschen, welcher uns dies erzählte, nur glaubten wir ihm dies nicht und lachten sogar über ihn. Man lernt nie aus. Allerdings hatten wir so was noch nie gesehen und fanden es doch ein wenig übertrieben. Also liessen wir es bleiben. Wir machten dann noch einen Ausflug zum Bridaveil Fall, dem El Capitan, dem grössten Granit-Monolith der Welt und den Yosemite Falls. Dort trafen wir schon den ersten Bären. Da wir nicht die Einzigen waren, scharten sich immer mehr Leute um das putzige Tierchen und wir zogen es vor uns aus dem Staub zu machen. Wir hörten dann später ein Riesen - geschrei. Vermutlich wusste der Bär nicht mehr ein und aus und rannte sicherlich gegen die Meute, welche ihn eingekreist hatte. Wir staunen immer wieder, wie wenig die Leute hier über ihr Land und ihre Tiere wissen.

Am nächsten Tag fuhren wir dann die Tioga Road über den gleich -
namigen Pass. Man muss sich dies mal vorstellen, eine Passfahrt von 134 km. Es war einfach fantastisch was wir hier zu sehen bekamen.
Aehnlich wie bei uns im Engadin, nur bedeutend grösser und weiter. Auch der Mono Lake ist etwas ganz besonderes, gerne hätten wir dort auch noch ein Bad genommen, da aber viele Tiere an den See kommen um Salz zu lecken, machte es uns nicht so an. Wir fuhren dann weiter nach Bodie, einer Ghosttown wie im Bilderbuch. Unser GPS führte uns auf eine grauenvolle Gravelroad und wir waren froh, endlich das Ziel erreicht zu haben. Viele Ueberbleibsel des Gold - rausches sind noch sehr gut erhalten und man fühlte sich gleich in diese harte Zeit der Goldgräber zurück versetzt. Man muss sich dies mal vorstellen, Bodie explodierte 1879 zu einer Stadt mit über 10'000
Einwohnern und der Weg dort hin war anno dazumal lange und beschwerlich. Ein Mädchen schrieb in ihr Tagebuch: " Goodbye Good, I'm going to Bodie." Es musste die Hölle gewesen sein, nach Bodie zu gehen. Uns hat es aber sehr gut gefallen an dem Ort wo einst 65 Saloons zur Unterhaltung der schwer gebeutelten Leute zur Ver- fügung standen. Auf dem nach Hauseweg sahen wir dann noch einmal einen Bären, welcher gemütlich graste.
Am 17. Mai ging unsere Fahrt dann weiter in den Sequoia National Park. Auf der Fahrt sahen wir noch einen Coyoten, welcher kurz vor uns die Fahrbahn überquerte. Esi st schon sagen - haft, wie viele Tiere man hier zu Gesicht bekommt. Auf jeden Fall verlief die Fahrt ähnlich wie jene in den Yosemite National Park. Städte, Steppe und dann wieder Berge mit ungeahnter Vielfalt. Die Sequia Trees sind besonders gross und machten diesen Park auch berühmt. Bald einmal merkten wir, dass wir besser die Nordeinfaht genommen hätten, aber dafür war es nun zu spät.
Wir campten auf dem Potwhisa Campground, gleich am Parkeingang, da es mit unserem Camper nicht möglich war über den Pass zu fahren, da es eine mega Baustelle hatte. Als erstes nahmen wir einmal ein Bad im kalten Fluss unterhalb des Campgrounds. Danach wollten wir ein wenig die Gegend erkunden und da fuhr ein Van mit Schweizer und Bernerflagge zu. Natürlich musste da gequascht werden und schlussendlich grillierten wir  mit Nicole und Marcel zusammen und hatten einen lustigen Abend. Vorher kam aber noch der Camp Host und wies uns darauf hin, dass wir alles aus dem Camper räumen müssten, was der Bär riechen kann. Schöne Scheisse. Folgsam wie wir sind, begannen wir alles in den Food Looker zu räumen, bis es mir dann doch zu viel wurde. Ich ging zur Frau vom Host und sagte ihr, dass es wohl nicht sein könne, den ganzen Aufleger zu räumen. Sie meinte dann, alles was in einem Kästli sei, dürfte drinnen bleiben. Dieser Logik konnten wir zwar nicht folgen, waren aber froh, dass wir nicht alles ausräumen mussten. Das Leute mit dem Zelt diese Blechkisten benützen müssen ist ja klar, aber im Camper? Der Bär riecht es so oder so, auch wenn ausgeräumt ist. Man bekomt hier schon fast das Gefühl, dass wenn man noch ein Brösmeli im Mund hat gleich der Bär kommt und einem auffrisst.
Am anderen Morgen machten wir dann einen Ausflug zu den Sequoias. Es ist unvorstellbar, wie hoch diese Bäume sind. Als erstes bestiegen wir den Moro Rock von wo aus wir einen gewaltigen Ausblick auf die Sierra Nevada hatten. Auch den General Sherman Tree besuchten wir, dieser soll ja mit seiner Grösse von 83 metern der drittgrösste Baum auf der Welt sein. Mit seinem Alter von über 2500 Jahren, könnte er bestimmt auch einiges erzählen. Als wir am Abend nach Hause kamen, waren wir überrascht wie viele Leute es hatte. Der Campground war voll, Wochenende!
Wüstenblume
Sequoia Tunnel
Moro Rock
Echse
Murmeli

Topakah Fall

Wanderung
Die Nacht auf den 19. Mai war ein Horror. Es war so was von laut und ein Geschrei die ganze Zeit, wir konnten kaum ein Auge zu tun. Am Morgen erfuhren wir dann, dass Bären auf dem Platz waren. Unsere Nachbarn hatten noch eine Büchse Milchpulver draussen liegen gelassen und der Bär machte sich natürlich über diese her. Es ist schon unglaublich, ein solches Geschiss wird hier aufgeführt wegen den Bären, sogar ein Bear-Management gibt es hier und es werden extrem viele Patroullien von den Rangern durch geführt und es klappt doch nicht. Wie gesagt, man sollte meinen, dass die Leute hier damit umgehen können, sie können es aber offensichtlich nicht. Auf jeden Fall fuhren wir dann bis Lodgepool, von wo aus wir die erste "richtige" Wanderung zum Topakah Fall machten. Mein Knie scheint nun doch wieder besser zu kommen und es machte richtig spass, mal wieder eine Wanderung zu machen. Da wir früh unterwegs waren, trafen wir kaum Leute und es war total schön und so friedlich. Wir sahen Murmeltiere und verschiedene Echsen, wovon Eine einen sehr sportlichen Eindruck hinter liess. Immer wieder machte sie Liegestützen und zeigte sich in den schönsten Farben. Danach ging es weiter zum Kings Canyon National Park. Wir waren hingerissen von dieser Landschaft. Das absolute Gegenteil von noch kurz zuvor. Fast keine grossen Bäume mehr, dafür einen riesen Canyon, durch welchen der Kings River tobte. Auch hier schauten wir uns einiges an und waren fasziniert. Dieser Teil des Parkes ist unsere Meinung nach der Schönere, aber man weiss halt nicht immer alles im Voraus. Auf dem Rückweg sahen wir noch einen Luchs welcher durch die Steppe lief, man sah ihn kaum, da er fast die gleiche Farbe wie das trockene Gras hatte.
Kings River
Grizzly Fall
Kings Canyon
Sierra Nevda
Luchs
Zur Krönung des Tages gingen wir dann in Three Rivers noch auswärts essen. Wir entdeckten ein lässiges Restaurant und draussen wurde bereits der Grill eingeheizt. Wie es so ist in USA, vom grillieren verstehen sie bei weitem nicht so viel wie wir Schweizer. Fleisch haben sie zwar viel besseres als wir, aber eben, mit dem grillen haben sie es nicht so. Auch wird einem der Teller weg geschnappt, kaum hat man den letzten Bissen runter geschluckt. Schade, aber wir wissen's ja.